Schwäbischer Abend mit Thomas Rühl
"I bleib d'r hoim ond trenk mein Moscht..."

Wer sich dies am vergangenen Freitag, 26. April 2002 dachte, hat einen humoristischen und tiefgründigen Abend in der Stadtbibliothek versäumt. "Karle Käpsele", dargestellt von Thomas Rühl, machte in seinen Ausführungen deutlich, dass auch der schwäbische Dialekt beherrscht werden muss, will man nicht missverstanden werden. Besonders seine Ausführungen zu "runden" Geburtstagen, der einzigen Ausnahme, bei der die Schwaben nicht sparsam, sondern überaus freigiebig sind, waren bestechend offen und oft fühlte sich der eine oder die andere Zuhörerin selbst ertappt. Thomas Rühl klagte aber nicht an oder war schadenfroh, denn auch er als Schwabe bezog sich mit in seine ironischen Andeutungen und Anekdoten ein. Aber auch einige Seitenhiebe auf "Reigeschmeckte" aller Art konnte er sich nicht verkneifen und provozierte so manches Raunen im Publikum.

Ob als "gesellschaftsscheuer Mosttrinker", "Zukunfts-Opa" oder "Muttertagsmuffel" - Thomas Rühl bestach an dem vom Schwäbischen Albverein, Stadtbibliothek und Volkshochschule organisierten, bereits traditionellen Schwäbischen Abend durch seine pointierte und zielsichere Wortwahl, gespickt mit optimal eingesetzten, oft zweideutigen Seitenhieben. Nach zwei Stunden Programm konnten sich die Hörer, die sich interessiert und amüsiert an Rühls Lippen geheftet hatten, zurücklehnen und ausatmen, denn das Programm beanspruchte nicht nur die ungeteilte Aufmerksamkeit, sondern auch in hohem Maße die "Lachmuskeln". Bei einem Viertele und netten Gesprächen klang der Schwäbische Abend 2002 in der Stadtbibliothek aus.

(Hausmann)


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