Die rund 120 Jahre alte „Mutterbuche“ auf dem Volkmarsberg muss saniert werden

Naturdenkmal droht das Aus

Die „Mutterbuche“ gehört zum Volkmarsberg wie das Salz in die Suppe. Nun weist das stattliche Naturdenkmal große Schäden auf, die den Baum in naher Zukunft wohl vollends zerstören werden.

Schon vor einiger Zeit mussten einige Äste abgenommen werden, und die Forstverwaltung hatte in Absprache mit dem Naturschutz und der Stadtverwaltung veranlasst, die rund 120 Jahre alte „Mutterbuche“ mit einem Stahlseil zu sichern und den Bereich um den Baum abzusperren, da die „Mutterbuche“ umsturzgefährdet ist. „Fakt ist, dass die ‘Mutterbuche’ sehr stark von Pilz und Fäulnis bedroht ist und nur noch für eine gewisse Zeit am Leben erhalten werden kann“, sagt Revierförster Reinhold Vogel auf Anfrage der Schwäbischen Post.

Vor wenigen Tagen wurden weitere Schäden festgestellt, weil mehrere Stämmlinge auseinandergebrochen sind und nun vom Hauptstamm abzubrechen drohen. „Die ‘Mutterbuche’ ist nun mal ein Wahrzeichen von Oberkochen, so haben wir uns entschlossen, einen Sachverständigen hinzuzuziehen“, sagt Bürgermeister Peter Traub. Das bereits vorliegende Ergebnis sei eindeutig. An zwei Stämmlingen fanden bereits massive Ausbrüche statt. An einem Stämmling sind Pilzfruchtkörper des Zunderschwamms vorgefunden worden. Dieser Pilz verursacht eine Holzversprödung, die vermutlich zum Astausbruch beigetragen hat. Am anderen ausgebrochenen Stämmling ist auf der Innenseite ein großflächiger Rindenschaden zu erkennen, wobei starke Fäulnis festgestellt wurde. Ein weiterer Schaden zeigt sich in der Mitte des Baumes auf Grund von Befall mit Holz zerstörendem Pilz.

„Da die ‘Mutterbuche’ ein bedeutendes Naturdenkmal ist, das auf Grund seines Habitus‘ das Landschaftsbild auf dem Volkmarsberg prägt, hat sich die Stadtverwaltung trotz der massiven Schäden entschlossen, den Baum zu erhalten, zu sichern und vorhandene Schäden so weit wie möglich zu entfernen“, unterstreicht Bürgermeister Peter Traub.

Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige Hartmut Neidlein aus Einstadt habe vorgeschlagen, die „Mutterbuche“ um etwa 30 Prozent einzukürzen. Außerdem sollen vom mittleren, dünnen Stämmling aus zwei Zwölf-Tonnen-Kronensicherungen mit Stahlseil auf die äußeren noch intakten Stämmlinge gespannt werden. Die Sicherungen sollen verhindern, dass die beiden äußeren Stämmlinge nach außen weg brechen.

Die Kosten bewegen sich bei rund 4000 Euro. „Wir müssen uns allerdings darüber im Klaren sein, dass die ‘Mutterbuche’ trotz dieser Maßnahmen nur noch mittelfristig erhaltenswürdig ist“, setzt Revierförster Reinhold Vogel hinzu. Es wird von einer restlichen Lebenserwartung zwischen fünf und 15 Jahren ausgegangen.

Lothar Schell, Schwäbische Post


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