Die wichtigsten Ereignisse der nächsten Jahre in Kürze:

1972: Die Schutzhütte wurde 10 Jahre alt, die Ortsgruppe feierte dieses Ereignis mit einem Bergfest; es wurde beschlossen, die Küche der Hütte zu vergrößern und einen Freisitz anzulegen. Baubeginn 7. Juli, Richtfest am 14. September.

Der Beitrag erhöhte sich auf DM 10,--.

1973: Der verdiente Hauptkassier Reinhold Retter, der 20 Jahre die Vereinskasse vorbildlich geführt hatte, trat zurück. Nachfolger wurde zunächst Franz Wunderle jun., noch im gleichen Jahr übernahm Werner Riedel wegen Wegzugs des Kassiers dieses durch die gleichzeitige Führung der Hüttenwirtschaftskasse besonders verantwortungsvolle und arbeitsintensive Amt.

»Hüttenbauleute! Geplant, gerackert, gespendet, gewühlt mit Geist und Hand - eingeladen seid Ihr nun zum Dank!«

Am 7. Oktober wurde von den vielen freiwilligen Helfern die Fertigstellung des nach den Plänen von Willibald Mannes errichteten Hüttenerweiterungsbaues mit Rostbrätl und Faßbier gefeiert. 4238 freiwillige Arbeitsstunden hatten sie geleistet.

Alfred Maier gründete die Wandergruppe der Älteren.

57 neue Mitglieder traten dem Albverein bei! Mit diesem »Rekordzuwachs« erhöhte sich die Mitgliederzahl der Ortsgruppe auf 402.

In der Gauversammlung wurde die Oberkochener Ortsgruppe als vorbildlich bezeichnet.

Der Mitgliedsbeitrag mußte 1974 auf DM 15.- erhöht werden.

Das Jahr 1974 war wohl das schwerste in der Geschichte der Oberkochener Ortsgruppe. Am 9. Februar stand die gerade mit so viel Begeisterung und selbstlosem Einsatz erweiterte und renovierte Schutzhütte in Flammen. Die Hütte brannte infolge eines technischen Defektes am Getränkekühlschrank vollständig nieder, am Mittag des 9. Februar standen nur noch die rauchgeschwärzten Umfassungsmauern.

Hüttenbrand 1974 (7784 Byte)
Hüttenbrand 1974

»Das Unglück hatte den Verein schicksalhaft getroffen«, schrieb Bürgermeister Bosch, »die gesamte Einwohnerschaft nimmt daran Anteil und begleitet den Wiederaufbau jetzt schon mit ihren besten Wünschen«.

Vertrauensmann Forstdirektor Schurr wandte sich mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit:

»... Die alte Hütte ist vollkommen verloren, wir werden ganz neu beginnen müssen. Schon heute ist aber sicher, daß wir unsere Hütte nicht aufgeben, sondern so rasch als möglich in der alten Form wieder aufbauen wollen.

Dazu werden wir erneut viel Hilfe brauchen, Hilfe aus der ganzen Bürgerschaft und in jeder Form, als Mitarbeit, als Rat, als Spende. Es ergeht deshalb meine herzliche Bitte an alle, die sich wie wir den Volkmarsberg nicht ohne Schutzhütte vorstellen können, sich am Wiederaufbau nach Kräften zu beteiligen....«

Wir werden mit altbewährtem Geist eine neue Hütte bauen und aufs neue beweisen, was Gemeinsinn und zäher Wille bewirken können.

»Mit diesem Appell wollen wir ans Werk gehen«.

Dieser Hilferuf und die kurz danach gestartete Baustein- und Spendenaktion fanden eine über die Erwartungen große Resonanz. Aus allen Teilen der Oberkochener Bevölkerung, aber auch aus den Nachbarorten kamen Teilnahmebekundungen und Spenden. Fünf Monate nach dem Brand, am 5. Juli 1974, fand bereits das Richtfest für die nach den Plänen von Architekt Willibald Mannes und unter Leitung von Erich Kolb und Horst Eichentopf in einer beispiellosen Gemeinschaftsarbeit errichtete neue Schutzhütte statt. Wohl selten sah der Volkmarsberg so viele Besucher wie beim Bergfest am »Tag der Heimat«, das mit Unterstützung des Katholischen Kirchenchores zugunsten des Hüttenneubaues veranstaltet wurde.

Am 29. November 1974 wurde die neue Schutzhütte - was fast an ein Wunder grenzt - nach nur neunmonatiger Bauzeit mit einem Hüttenabend für die vielen freiwilligen Helfer, die über 9000 Stunden Arbeitsdienst geleistet hatten, in Betrieb genommen.

Hütte im Bau (14210 Byte)
Die neue Hütte im Bau

Mit der Gründung eines »Bewirtschaftungsvereines Volkmarsberghütte Oberkochen e.V.« wurde nun auch der Forderung des Finanzamtes nach einer strengeren Trennung der Hüttenbewirtschaftungskasse von der Ortsgruppenkasse Rechnung getragen.

Am Himmelfahrtstag 1975 wurde die neue Hütte mit einer Sternwanderung zum Volkmarsberg eingeweiht. Mehr als 3000 Wanderer, unter Ihnen als Ehrengäste viele Repräsentanten des Albvereins, wie der Hauptvereinsvorsitzende Prof. Schönamsgruber, Ehrenvorsitzender Dr. Fahrbach, Gauobmann Härtlein, Ehrengauobmann Burkhardt, konnte Vertrauensmann Karl Schurr auf dem Berg begrüßen.

Pfarrer Vogt vollzog den Einweihungsakt »für das aus der Asche wiedererstandene Kleinod, ein stolzes Zeichen der im Albverein lebendigen Gesinnung des Opfers und der Treue« (Bürgermeister Bosch).

1974 gehörte Frau Marie Leitz 70 Jahre dem Albverein an! Dieses seltene Jubiläum konnte auch Oberlehrer i.R. Leo Klotzbücher 1977 begehen. 1974 »erneuerte« sich die Frauengruppe, die in den folgenden Jahrzehnten unter Barbara Schurr und Hildegard Grünler zu einer der aktivsten Gruppen heranwachsen sollte.

Am Tage der Hauptversammlung des Jahres 1977, am 7. März, zählte die Ortsgruppe 500 Mitglieder! Bei den in diesem Jahr anstehenden Neuwahlen wurden Hugo Neuhäuser und Hans-Jörg Widmann zu Stellvertretern des Vertrauensmannes gewählt. Für den Jugendleiter Klaus Schlipf, der nach 20jähriger aufopferungsvoller Tätigkeit sein Amt zur Verfügung stellte, wählte die Jugendgruppe Anton Schnell als Nachfolger, der aber schon ein Jahr später aus beruflichen Gründen sein Amt an Robert Schmid übergab.

Nach den Anstrengungen des Wiederaufbaues der Volkmarsberghütte standen nun wieder die Wanderungen im Mittelpunkt des Albvereinslebens. Höhepunkte des Wanderjahres waren stets die Mehrtagesfahrten, die z. B. 1976 in das Fichtelgebirge, 1977 in den Odenwald führten.

Als besonders aktiv und wanderfreudig erwies sich in diesen Jahren die Wandergruppe der Älteren, die seit dem Tod ihres Begründers Alfred Maier im Jahre 1977 von Anton Feil und Elsbeth Grohl betreut wurde.

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