Autofreier Sonntag und Ökumenischer Gottesdienst / Zum letzten Mal in alter Form auf dem Volkmarsberg

Schöpfung braucht Begeisterung

"Der Autofreie Sonntag, wie wir ihn bisher in Oberkochen begangen haben, ist ein Zeichen dafür, dass viele Leute nicht den Kopf hängen lassen, sondern sich daran erinnert haben, dass wir Verantwortung haben für die Bewahrung der Schöpfung." Das betonte Pfarrer Albrecht Nuding beim ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, dem 20.06.04 auf dem Volkmarsberg.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Stadtkapelle unter der Leitung von Johannes Fischer und in Vertretung von Pfarrer Hugo Scheuermann wirkte Josef Distl für die katholische Kirchengemeinde mit. Der "Autofreie Sonntag" solle ein Zeichen dafür sein, dass es auch anders gehe als nur Straßen zu bauen, immer mehr Abgase in die Luft zu jagen, immer schneller und weiter zu fahren, meinte Pfarrer Nuding. Dieser Sonntag solle neuen Mut zum Handeln bringen im gemeinsamen Haus der Schöpfung. In der bisherigen Form finde dieser Tag heuer zum letzten Mal statt (die Schwäpo berichtete). Dies heiße aber nicht, dass die beiden Kirchengemeinden damit das Eintreten für die Bewahrung der Schöpfung aufgeben wollten. Im kommenden Jahr wolle man gemeinsam einen "Tag der Schöpfung" vorbereiten.

Vom Seufzen der ganzen Schöpfung habe Paulus bereits vor fast 2000 Jahren geschrieben. "Seitdem ist der Raubbau an der Natur immer größer geworden", betonte Nuding. Der Waldschadensbericht, Ozonmessungen, Statistiken über Problemmüll, die Diskussion über Emissionshandel - all dies artikuliere "diese seufzende, harrende Welt." Viele Menschen steckten den Kopf in den Sand und warteten, dass andere etwas tun. Aber gerade die Schwächsten, Umwelt und Kinder brauchten Menschen, die für sie ihre Stimme erheben - nicht nur am Wahltag, sondern auch als Konsumenten. "Die Welt, die ganze Schöpfung wartet darauf, dass die Kinder Gottes Jesu Geist in sich wirken lassen und als Zeichen ihrer Hoffnung aufstehen und sich dem scheinbar unaufhaltsamen lauf der Dinge entgegen stellen", sagte Nuding. Mächtige Leute müssten ihre Verantwortung wahrnehmen und Schluss müsse sein mit der Gleichgültigkeit. Wo Jesu Geist wirke, könne es geschehen, dass ein paar Leute plötzlich ihre Macht entdeckten, weil sie ihre Phantasie, ihren Mut, ihre Begeisterungsfähigkeit und Veränderungskraft zusammen nähmen. Wer sich immer nur als Rädchen im Getriebe fühlte, begreife plötzlich seine besondere Funktion im Ganzen.

Das Opfer des Festgottesdiensts war für die Ökumenische Nachbarschaftshilfe bestimmt. Im Rahmenprogramm des Autofreien Sonntags wurden auf dem Volkmarsberg verschiedene Wanderungen angeboten und auf der Minigolfanlage auf der Heide konnten die Besucher kostenlos ihrem Vergnügen nachgehen. Der Schwäbische Albverein sorgte auf dem Volkmarsberg in bewährter Weise für die Bewirtung.


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